Spendenaufruf UNCSO

Teamwork

Fremde Kulturen – Interkultureller Austausch

In einer zunehmend globalisierten Welt sind für eine erfolgreiche Kommunikation mit der fremden Kultur soziale und interkulturelle Kompetenzen von großem Wert.

Im Rahmen unseres Familien-Integrationsprogramms organisiert Frau Izaaks Hausbesuche, womit sie den Kontakt zu den Familien und den Bezugspersonen der Projektkinder fördert. Auf diese Weise bekommen die Studenten einen authentischen Einblick in die Lebensweisen der anderen Kultur, der sie befähigt das Verhalten der Projektkinder besser einschätzen und verstehen zu können. Im besten Fall kann dieser ganzheitliche Ansatz die Basis für eine erfolgreiche interkulturelle Kommunikation sein. Ein Zusammenspiel der Kulturen bedarf aber generell hoher sozialer Kompetenzen. Geduld, Empathie, Toleranz, Offenheit, Ausdauer, Verständnis und kooperative Kommunikation sind Schlüsselqualifikation für einen erfolgreichen Dialog. Kulturbedingt unterschiedliche Konflikte und Auseinandersetzungen gehören zum Zusammenleben dazu, für die es Lösungswege gibt.
Das Arbeiten mit den Projektkindern von UNCSO erfordert von allen Volontären viel Einfühlungsvermögen, sowie die Fähigkeit mit kleinen Erfolgen zufrieden zu sein. Nach Ende des dreimonatigen Praktikums sollten diese kleinen Erfolge durch die nachfolgenden Praktikanten eine Fortsetzung finden. Zu dem Zweck ist es sehr wünschenswert, den zukünftigen Praktikanten einen Bericht zu hinterlassen, in dem die wichtigsten Maßnahmen und Aktivitäten zur Weiterentwicklung nachzulesen sind. Dazu zählt unter anderem der Kontakt zu den Klassenlehrern, um in Erfahrung zu bringen welche Lerninhalte aktuell behandelt werden, damit sich die Volontäre im Nachhilfeunterricht daran orientieren können. Dies Thema ist auch immer wieder mit Marianne Izaaks zu besprechen. Der Umgang mit dem Laptop und das kontinuierliche Lernen anhand von interaktiven Lernprogrammen sind ebenso von großer Wichtigkeit.



Leandra:

„Da ich vor 12 Jahren schon einmal in Namibia war, hatte ich einige Erwartungen an das Land, die Leute und das Praktikum. Und diese Erwartungen wurden total übertroffen. Es war eine der besten Entscheidungen meines Lebens drei Monate in Namibia zu verbringen und in einem sozialen Projekt zu arbeiten. Darin hatte ich vorher noch keine Erfahrung – jetzt möchte ich diese Erfahrung nicht mehr missen! Aufgrund meines Studiums in der interkulturellen Kommunikation war ich gut vorbereitet auf die Kulturunterschiede, die sich bei solch einer freiwilligen Arbeit an jeder Ecke zeigen. Daher war das Praktikum ideal für mich. Näher hätte ich nicht an die namibische Kultur heran kommen können, als bei Einheimischen zu wohnen und mit den Kindern der Kultur zu arbeiten.
…Leider fehlte es aber manchmal an Kommunikation und Verständnis für andere Meinungen und Kulturen. Besonders wenn es um Arbeitsteilung ging und die Projektplanung, kam es zu Missverständnissen und Meinungsverschiedenheiten. Aber wir mussten uns eingestehen, dass wir in einem fremden Land zu Gast sind und die Meinungen hier akzeptieren müssen und manchmal auch zurück stecken müssen. Auch das ist eine Sache, die man bei einem solchen Aufenthalt in einer anderen Kultur lernen muss.“



Fiona:

„Das Zusammenleben mit Marianne und Sakkie kann ich als sehr angenehm beschreiben, Das Haus bietet genug Platz um sich zurückzuziehen, sodass nur selten das Gefühl von Enge aufkam. Ich fühlte mich nicht als Gast, sondern als Teil der Familie und das war ein sehr schönes Gefühl. Natürlich gibt es das ein oder andere Mal Meinungsverschiedenheiten in einem Haushalt mit 8 jungen Frauen, jedoch konnten wir alle kleinen Problemchen vernünftig lösen. Doch jedem einzelnen muss bewusst sein, dass hier zwei komplett verschiedene Kulturen unter einem Dach leben. Wir mussten uns alle sehr früh klarmachen, dass die afrikanische Kultur anders ist. Ob wir sie verstehen ist die eine Sache, doch ist es wichtig, sie zu akzeptieren. In Namibia werden Situationen, die uns möglicherweise total fremd sind, nun einmal anders geregelt als in Deutschland und damit muss man sich abfinden können. Ob es die eigene Meinung ist, ist hier nebensächlich. Jeder hat verschiedene Ansichten und auch wir stimmten nicht immer mit Marianne überein. Jedoch konnten wir sehr gut miteinander darüber reden und somit fiel es mir leichter, die Sachen einfach so hinzunehmen, wie sie hier nun einmal sind. Einige namibische Lebensweisen werde ich vielleicht niemals verstehen, doch trotzdem bin ich sehr dankbar dafür, dass ich in diese Kultur eintauchen konnte.
Marianne war für mich wie eine Ersatz-Mama in all den Monaten hier In jeder Situation konnte man zu ihr kommen, ob es Hautprobleme oder trockene Haare waren: Sie hatte immer ein offenes Ohr und einen Tipp bereit.
Rückblickend bin ich sehr froh darüber, dass ich mich für diese Art von Projekt entschieden habe und nicht für eine andere Art des Auslandsjahres. Ein richtiges Zuhause zu haben war mir sehr wichtig und das habe ich hier in Usakos definitiv gefunden.“



Maike:

„Als ich das erste Mal die Laptops mit ins Center nahm und sie mit meiner Gruppe ausprobierte, war ich sehr positiv überrascht. Noch nie hatte ich die Kinder so konzentriert und motiviert gesehen. Sogar als die Studytime schon vorüber war, wollte keiner die Laptops ausschalten. Obwohl die Kinder auch an den Laptops Mathe und Englisch lernen, ist es für sie viel interessanter als normale Worksheets zu lösen. Ich bin auch sehr glücklich darüber, dass Marianne diese Art von Lernen unterstützt und ich hoffe, dass nach meiner Abreise die Laptops weiterhin genutzt werden.“

Erziehungs- und Lehrmethoden

Die Erziehungs- und Lehrmethoden in der Elifas Goaseb Primary School, deren Kinder im Projekt des UNCSO-Teams unterstützt werden, sind mit unserer europäischen Auffassung von Erziehung nicht zu vergleichen. Es herrscht dort ein ehre autoritärer Erziehungsstil, der allen Praktikanten sehr befremdlich erscheinen mag.
In Deutschland hat sich, vereinfacht ausgedrückt, im Laufe der letzten Jahrzehnte das Bewusstsein auf der Ebene der Erziehungswissenschaften vom autoritären Stil, der es erlaubte Gehorsamkeit auch mit Gewalt einzufordern, in einen eher antiautoritären, disziplinlosen, selbstbestimmenden Erziehungsstil gewandelt. Mit einem Minimum an Regeln und Grenzen sollte den Kindern und Jugendlichen die Change gegeben werden, die eigenen Stärken kennenzulernen und ihre Persönlichkeit zu entwickeln. Heute wissen wir aber, dass ohne eine liebevolle Respektsperson, die notwendige Regeln einfordert und Grenzen setzt, eher Zügellosigkeit und Orientierungsschwäche die Folge sind.

Teamarbeit bei UNCSO

Durch Marianne Izaaks erfahren die Projektkinder in den 4 Stunden der Betreuung eine humanere Umgangsform als in der Schule, die während der ’study time‘ ein diszipliniertes Arbeiten nach Regeln und Grenzen vorsieht, was mit Nachdruck von allen Praktikanten durchgesetzt werden muss und bei Missachtung konsequentes Handeln erfordert. Wobei es oberstes Gebot ist, eventuell schon bestehende Ängste der Kinder nicht zu schüren, sondern vielmehr mit Liebe eine vertraute Atmosphäre aufzubauen. Eine Gratwanderung, die durch gemeinsames, kontinuierliches Handeln nach Prinzipien, die im Team mit Marianne erarbeitet werden, gelingen kann. Denn eine starke Führung schließt Güte, Fürsorge und Liebe nicht aus. Die so wichtige ‚kuschel time‘ muss in der Freizeitbeschäftigung einen Platz finden.

Für die Umsetzung einer Erziehung, die aus den oben genannten Gründen nicht immer leicht ist, gibt es wunderbare, spielerische Übungen, wie z.B. die Arbeit mit dem Schwungtuch, was im Projekt vorhanden ist. Jeder hat seinen Platz rund ums Tuch und muss für das Team und somit für einen erfolgreichen Spielverlauf, nach den Spielregeln handeln. Schwungtuchspiele wurden darauf ausgelegt, um das Sozialverhalten und das Miteinander in Gruppen zu fördern. Es wird die Motorik sowie die Ausdauer geschult, Orientierungsfähigkeit, Reaktion, die Körperkoordination und Haltung sowie Interaktionsfähigkeit und Fantasie angeregt.

Marianne Izaaks ist Projektleiterin und Gastgeberin in einem. Sie bestimmt die Richtlinien des Projekts und ihr könnt euch mit allen Fragen, die die Kinder und das Projekt betreffen, an sie wenden. Marianne ist, wie kein anderer sonst, mit dem Projekt schon seit 2005 vertraut und kennt die Geheimnisse, wie man am besten mit den Kindern und Jugendlichen fertig wird. Sollte es aber doch mal unterschiedliche, kulturell bedingte Sichtweisen zwischen Marianne und euch geben, so versucht gemeinsam eine Lösung zu finden!


Linnea:

„Im Großen und Ganzen habe ich sehr viel während meines Praktikums gelernt. Erstens haben die Kinder mir viel über Glücklichsein beigebracht: man soll die kleinen Dinge im Leben schätzen! Dazu habe ich einen guten Einblick in eine neue Kultur bekommen. Während des Praktikums habe ich mir viele Gedanken gemacht, was wir Europäer für ein Recht haben nach Namibia zu kommen und zu sagen, wie man namibische Kinder erziehen soll, weil die namibische Kultur einfach anders ist. Wo auch immer man in der Welt geht, sieht man verschiedene Kulturen und Erziehungsweisen und man muss einfach dies akzeptieren. Obwohl die Kulturen sehr unterschiedlich sind, brauchen Kinder immer genau das gleiche in der Erziehung: das wichtigste ist Liebe. In allem anderen können Kompromisse zwischen den Kulturen gesucht werden. Letztendlich ist es gut von anderen Kulturen beeinflusst zu werden.

Häusliche Situation bei der Gastfamilie

Eure Gastfamilie ist die Familie Izaaks in der ihr freundlichst aufgenommen werdet. Wir bitten euch sehr, diese Gastfreundschaft nicht zu enttäuschen und euch an die Sitten und Gebräuche zu halten.
Familie Izaaks wird mit 8 Praktikanten zur Großfamilie und da ist es umso wichtiger, dass jeder Einzelne zu einem guten Klima beiträgt.